Eisenbahn-Geschichte
Der "Eiserne Rhein"
Im Juli 1835 gründen rheinische Kaufleute in Köln die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Sie ist damals das größte Privatunternehmen in Preußen und verfolgt den Bau der Strecke Köln-Antwerpen. Brüsseler Kabinettsmitglieder und Abgeordnete, hohe preußische Beamte, die Oberbürgermeister und Bürgermeister der dadurch verknüpften rheinischen Städte unterstützen das Vorhaben. Insbesondere sind es aber aus wirtschaftlichen Gründen an seiner Realisierung interessierte belgische und rheinische Unternehmer, nämlich Industrielle, Großhändler und Bankiers in Köln (Ludolf Camphausen, Wilhelm Deichmann, Johann Heinrich von Stein, Abraham Oppenheim, J.D.Herstatt), in Düren (Leopold und Eberhard Hoesch, Ludwig Peill) und Aachen (David Hansemann, Philipp Heinrich Pastor), später der vielseitige Kölner Unternehmer Gustav Mevissen. Bis zur Verstaatlichung der Eisenbahnen unter Bismarck engagieren sich viele von ihnen in anderen regionalen privaten Eisenbahngesellschaften. Sie haben damit zur kraftvollen Wirtschaftsentwicklung im Rheinland, dem „treibenden Ferment des preußischen Staates“ (Heinrich von Sybel) maßgeblich beigetragen. Camphausen als Ministerpräsident und Hansemann als Finanzminister bilden 1848 kurzfristig das preußische „Märzkabinett“.